»Gerne erzähle ich Ihnen ein wenig über die Geschichte unseres Hauses Engelsgrube 27 auf der Historischen Lübecker Altstadtinsel«



... warum eigentlich Altstadtinsel?
Der Grundstein vom heutigen Lübeck wurde im Jahr 1143 von Heinrich dem Löwen gelegt. Lübeck war seinerzeit lediglich ein größerer Hügel, von zwei Flüssen – der Trave und der Wakenitz umgeben. Diese Lage war nahezu ideal für die Gründung einer Stadt. Geschützt durch das umlaufende Wasser konnte im Kern der Handel florieren. Durch den späteren Bau des Elbe-Lübeck-Kanals wurde der Wasserfluß um Lübeck vervollständigt. Bis zum heutigen Tag ist die Lübecker Innenstadt nur über Brücken zu erreichen.
Die ersten Schriften über unsere Engelsgrube gibt es aus dem Jahr 1208! Kaum zu glauben: selbst der Dom ist nur unwesentlich älter. Er wurde 1173 gegründet und zählt damit zu den ältesten Baudenkmälern in Lübeck. Zurück zum Jahr 1208, seinerzeit hieß die Engelsgrube natürlich noch nicht so, sondern vielmehr »Platea anglica im Marien-Magdalenen Quartier Nr. 458«, seinerzeit schon ein imposantes Kaufmannshaus mit gotischen Hausgiebel.
Im Jahr 1528 wurde es von dem damaligen Bürgermeister Nicolawe Bardewik aufwendig erweitert, bekam einen neuen Dachstuhl, welcher ab dieser Zeit 150 cm höher ragte, außerdem wurden aufwenig neue Eichenbalken für die Decke verlegt.
Glücklicherweise blieb das Haus am 28ten und 29ten März 1942 von den Bombenangriffen verschont, so dass aus dem 15ten Jahrhundert bis heute der komplette Dachstuhl, große Teile der Eichenbalken (in den Decken) und die Außenmauern erhalten blieben.
Aufgrund dessen wurde 1967 unser Haus unter Denkmalschutz gestellt und es erfolgte 1987 die Eintragung in die UNESCO Heritage List als Weltkulturerbe.
Kurze Zeit später, im Jahr 1988, kauft eine Familie Böhnert die Engelsgrube 27 – zwischenzeitlich sind mehr als 36 Vorbesitzer nachweislich notiert.
Der Architekt Böhnert lässt aufwenig große Teile vom Haus freilegen, sowie entkernen und gibt der gotischen Hausfassade ihre Ursprünglichkeit zurück. Allerdings kann Familie Böhnert die angefangenen Sanierungsarbeiten nicht vervollständigen.
Wir erwerben im Jahr 2004 eine »unbewohnbare Bauruine aus vergangenen Tagen« – an der sichtlich der Zahn der Zeit genagt hatte.
Liebevoll restauriert mein Mann den alten Dachstuhl und arbeitet die altertümlichen Eichenbalken auf. Rekonstruiert Diele mit Dornse und der darüberliegenden Galerie. Wochenlang tüfteln wir an den neuen Treppen und den Fensteröffnungen. Ganz zu guter letzt kommt die Technik von heute und so, ganz langsam, Stück für Stück, kehrt das Leben in die Engelsgrube 27 zurück.
Ohne die Hilfe und dem "Know-How" der Kleinschmidt GmbH und der großzügigen finanziellen Unterstützung durch die Possehl-Stiftung wäre diese Sanierungsmaßnahme nicht realisierbar gewesen.
Heute können Sie bei uns ein Stück altes Lübeck nicht nur sehen, sondern »wahrhaftig« erleben, weil Sie in dem altertümlichen, gediegenen Ambiente wohnen, unter demselben Dach nächtigen, unter dem 800 Jahre zuvor Menschen Schutz gesucht und gefunden haben.
Lassen Sie sich überraschen! Wir glauben Sie werden begeistert sein.
Übrigens steht Ihnen ab dem Frühjahr 2009, in unserem komplett sanierten Traufenhaus im Ellerbrook 13 – ebenfalls auf der Altstadtinsel stehend, nur zwei Seitenstraßen von der Engelsgrube entfernt – zwei Ferienwohnungen mit je 2 Räumlichkeiten zur Verfügung.
Wir freuen uns sehr, Sie begrüßen zu dürfen
Ihre Manuela und Ihr Gunnar Wiethüchter